Sektion

Grenzschlängeln VII, S.Bernadino - Generoso

Montag: Bei herrlichem Sommerwetter, im Tessin um diese Jahreszeit oft etwas dunstig, beginnen wir am Mittag unsere Tour in einem typischen Tessinerdorf (Paudo, 790m) mit vielen Treppen und hübschen Gärten. Wir steigen stetig aufwärts über Alpweiden und Kastanienwälder bis Costa dei Larici zum markanten Felskopf (Sasso Guida, eine alte Festung), vorbei an Heidelbeersträuchern zur Alpe Gesero und nach gut 4 Stunden erreichen wir die alte Capanna die Gesero (1772m) wo wir von der Hüttenwartin Nicoletta herzlich empfangen und auch super bewirtet werden. In den alten, sauberen Zimmern verbringen wir eine geruhsame Nacht.

Dienstag: Um 0715 Uhr starten wir zur 'Königsetappe' dieser Tourentage. Zuerst geht es über eine Alpstrasse hinauf nach Biscia, wo die neue Gesero-Hütte gebaut wird. Beim Wegweiser oberhalb der Hütte muss man aufpassen, den unteren Weg nach Giggione nicht zu verpassen, denn die obersten 30m sind im steilen Grasbord fast nicht mehr zu erkennen. Der schmale, aber gute Weg führt uns im Talkessel herum zur Alpe di Giumello. Bei Piano delle Pecore gibt es eine Pause. Nun kommen wir in anspruchsvolleres Gelände und nähern uns der Landesgrenze, welche wir auf der Bocchetta di Sommafiume (1924m) endgültig erreichen. Am Nachmittag geht es weiter mehr oder weniger den Grenzsteinen entlang über den zum Teil schmalen und steilabfallenden Grat, höchste Konzentration erfordernd, abwechslungsweise auf der italienischen und schweizerischen Seite bis zum Gazzirola auf 2115m. Zum Glück wird das Gelände nun einfacher und grösstenteils etwas flacher, und wenigsten kommt noch einmal einer der spärlichen fliessenden Brunnen in diesem Gebiet. Um 17.15 Uhr erreichen wir die moderne Capanna Monte Bar (1608m). Wir können eine herrliche Aussicht nach Lugano hinunter geniessen, und auch die spezielle Stimmung eines sich anbahnenden Gewitters. In den geräumigen Zimmern erholen wir uns von den Strapazen dieses Tages.

Mittwoch: Nach wie vor haben wir auch heute gutes Wetter. Wir umrunden vorerst den ganzen Talkessel des Valle Colla. Auf einem abwechslungsreichen Höhenweg erreichen wir nach 3 Stunden den Passo San Lucio (1540m) mit seiner Kirche und einer CH- und einer IT- Hütte. Weiter geht es zur Bochhetta di San Bernardo und dann steil hinauf zur Cima di Fiorina (1809m) mit schöner Aussicht zum Comer- und Luganersee. Es folgt ein abwechslungsreicher Weg über Gräte und durch Mischwälder hinunter zur Capanna Pairolo (1349m) wo wir um ca. 14.30 Uhr herzlich empfangen werden. Nun bleibt bis zum Nachtessen genügend Zeit zum Faulenzen und Diskutieren.

Donnerstag: Start um 0800 Uhr. Es ist feucht warm und wir kommen bereits beim ersten kleinen Anstieg ins Schwitzen. Abwechslungsreich und bei zunehmend mehr Sonnenschein geht es genau der Grenze entlang, an markanten Felsen vorbei bis Pian di Scagn (1173m). Erholungspause vor dem wirklich steilen Aufstieg zum Monte Boglia (1516m). Ein herrlicher Aussichtspunkt direkt über dem Monte Bré, welchen wir um 11.15 erreichen. Leider bleibt uns die Aussicht in die fernen Alpen wieder durch Dunst verwehrt. Der Abstieg nach Bré ist auf 200 Hm extrem steil, aber zum Glück nur kurz und nachher geht es durch den Wald, denn es wird von Meter zu Meter immer wärmer. Bré  sopra Lugano erreichen wir um 13.00 Uhr, genau um wenig später den Bus nach Lugano Stazione zu nehmen. Im Restaurant vis à vis des Bahnhofes machen wir einen ausgiebigen Halt um uns zu erfrischen. Um 15.34 nehmen wir die reservierten Plätze im IC 21 ein und fahren durch den Gotthard-Basistunnel nach Arth Goldau, weiter nach Uznach und mit der S4 nach Altstätten, wo wir um 19.37 Uhr müde aber zufrieden eintreffen.