Aktivitäten

Biwak auf der Freiheit 2140 m

Am Samstagvormittag trafen wir uns kurz vor Mittag in Altstätten, um mit dem Auto nach Brülisau zu fahren. Bei der Autofahrt wurde der Tagesablauf besprochen. Klar war nur unser Ziel: Biwakieren auf der Freitheit. Wegen dem ganzen Essen, etc. war der Rucksack etwas schwerer als normal und wir entschieden uns deswegen, mit der Bahn zuerst zur Alp Sigel zu fahren. Oben angekommen wollte Karl über nicht so oft durchstreifte Pfade laufen, weshalb wir den Jägersteig anpeilten. Auf dem Jägersteig-Weg war Karl dann aber ganz überrascht, wie gut ausgelaufen der 'inoffizielle' Wanderweg schon war. Deswegen wollte er es uns noch exklusiver machen und mit uns zuerst zur Bogartenlücke aufsteigen. Irgendwo haben wir jedoch einen Abzweiger verpasst und sind dann zuerst beim Bogartenfirst angekommen und konnten unseren ersten Eintrag ins Gipfebuch machen. Der letzte Eintrag war schon eine ganze Weile her, wodurch Karl mit dem Bogartenfirst dennoch sein Ziel erreicht hatte. 

Nach dem Bogartenfirst machten wir uns auf den Weg zur Marwees. Das viele Gepäck und die brennende Sonne machten den Weg etwas anstrengender als sonst. Auf der Marwees gab es dann das offizielle Gipfelfoto und es wurde sofort zum Widderalpsattel weitermarschiert. Dort angekommen spürten zwei schon das Verlangen nach einem kühlen Bier und einem Zwipf. Um an das kühle Bier zu kommen, nahmen sie nochmals ein paar Höhenmeter in Kauf und stiegen zur Alphütte Widderalp ab. Die anderen zwei der Gruppe machten es sich etwas oberhalb des Sattels gemütlich und legten eine Zvieri-Pause ein. 

Frisch gestärkt ging es dann hoch Richtung Hundstein. In der Schlucht zwischen Hundstein und Freiheit lagen noch einige Schneefelder und es war oben sehr feucht und somit rutschig, weshalb doch noch das Seil ausgepackt und gesichert wurde. Nach einer kurzen Kletterpassage sind wir dann auf der Freiheit angekommen und konnten die wunderschöne Abendstimmung geniessen. Nicht so wunderschön war jedoch die Ungewissheit bezüglich Gewitter. Da auf dem Hundstein nur ein hölzernes Gipfelkreuz steht, wären wir wohl der nächste Ableiter für einen Blitz gewesen. Die Wetterstimmung war zwar etwas ungewiss, was uns aber nicht einen gemütlichen Abend mit leckerem Essen verderben konnte. 

Danach wurde schnell das Biwak eingerichtet und sich schlafen gelegt. Durch den milden Sommerföhn war die Temperatur sehr angenehm und die Augen fielen schnell zu. Kurz nachdem die Augen geschlossen waren, wurden wir von hellen Farbtönen wieder geweckt. Und tatsächlich. In NW-Richtung war ein starkes Gewitter zu sehen. In der Dunkelheit konnten wir jedoch unmöglich einschätzen, wie weit weg das Gewitter war. Da wir keinen Donner hörten, musste das Gewitter weit weg sein und wir beschlossen, weiter zu biwakieren. Wie sich später herausstellte, hatte sich das Gewitter über Konstanz entladen und unsere Einschätzung lag somit richtig. 

Am nächsten Morgen kletterten wir zurück auf den Sattel zwischen Hundstein und Freiheit und kletterten dann über eine kurze Passage gegenüber der Freiheit zum Hundstein hinauf. Gut zu wissen: Oben befindet sich ein Fixpunkt, den man von unten nicht sieht. Dank der Abkürzung waren wir im Nu auf dem Hundstein und machten ein weiteres Gipfelfoto. Danach ging es relativ zügig zur Hundsteinhütte, wo wir sehr lecker zu Mittag essen durften und dann weiter zurück übers Plattenbödeli nach Brülisau. 

Wir danken Karl für die super Organisation und die Führung und denken zurück an ein unvergessliches Biwak in Freiheit auf der Freiheit. 

Bericht: Lia Gurr

Teilnehmer: Lia Gurr, Samuel Salvisberg, Markus Halter 

Tourenleiter: Karl Eugster