Aktivitäten

Vilan 2376 m

Kurzbericht

Sehr schöne Tour ab Seewis, bestes Wetter, sehr reichhaltige Alpenflora, lohnender Aussichtsberg, Abstieg zur Aelpli Bahn steil, Talfahrt nach Malans. 8 TeilnehmerInnen, davon 1 Gast. Offizieller Wanderweg zum Gipfel schlecht geführt, sehr viel Teerstrasse. Maske in Aelplibahn und Postauto dringend nötig.

Daten: Aufstieg 1500m, Abstieg 650m, 9.2 km, MZ 5 Std, Pause 1 Std.

Bericht:

Riesenglück mit dem verschobenen Datum! Bestes Wetter nach und vor schweren Regenfällen und Gewittern. Aelplibahn öffnete erst 2 Tage vor der Tour. Wunderbare, sehr vielfältige Alpenflora mit Narzissenblüte. Weg meistens trocken und gut begehbar.

In Altstätten sind wir komplett, Barbara fragt im schon laufenden Gespräch im Zug, ob sie sich bei uns anschliessen dürfe; und wir stimmen sofort zu. Wir haben reichlich Platz im Zug, weshalb wir mit einer Ausnahme ohne Maske reisen. Um 8:14h treffen wir in Seewis ein. Die Suche nach einem offenen Restaurant bleibt erfolglos. Um 8:30h beginnen wir den Anstieg zum Vilan.

Leider folge ich dem Wanderwegweiser Vilan, der uns auf der Teerstrasse an der prallen Sonne zum Jugendheim und dort noch weiter bis zum den Ruoböden führt. Dort treffen wir auf den nicht markierten, angenehm im Schatten von Bäumen verlaufenden Weg, den ich ab dem Nordostende von Seewis hätte benutzen wollen. Er wird nicht mehr gepflegt und endet bei Runggalätsch im Dreck bei einem Lattengatter, das wir durch Verschieben eines Bretts überwinden können. Weiter geht's nun weglos mit ziemlicher Sucherei über Pligugg, (wo wir eine Pause einlegen) Schwiböden zum Lauizug P. 1730m, wo wir den markierten Bergweg zum Vilan wieder antreffen. 

Erst ab hier treffen wir auf die wundervolle, reichhaltige Alpenflora mit teils seltenen Arten. Immer wieder sind lohnende Fotos zu machen. Es ist Narzissenzeit, die Hänge sind voll davon. Sehr zahlreich sind auch Alpenanemonen, Stiefmütterchen, narzissenblütige Anemonen,Trollblumen, Seidelbast aber auch Läusekraut, Schwefelanemonen und viele andere, auch mir gänzlich unbekannte Arten. Immer steiler werdend führt der Weg unter den Felsen und Geröllhaden von Frumaschan/Gügli hinauf. Über den Felsen machen wir eine zweite, wohl verdiente Pause bei bester Aussicht übers Churer-Rheintal, Calanda, Ringelspitz und Prättigau.

Danach kommen wir bei den 2 Hütten vorbei, wo einige Leute mit Grillieren beschäftigt sind und steigen weiter durch die Lawinenverbauungen hinauf zum Südostgrat, der zum Gipfel führt. Auf dem Gipfel lagern schon zahlreiche Bergler. Offenbar kamen die meisten von der Aelplibahn herauf, einzelne sogar von Malans!

Um 12:40h erreichen wir den Gipfel , gratulieren uns mit den Ellbogen, geniessen die totale Rundsicht bei leicht zunehmender Bewölkung und suchen uns schöne Plätzchen zum Lunch. Wir geniessen die angenehme Wärme bei leichtem Wind. Schneeweiss grüsst die Schesaplana, Ringelspitz und Pizol sind noch kurz zu sehen. Zwei eben Eintreffende befrage ich nach den Verhältnissen auf dem blauweissen Weg von der Aelplibahn. Alles sei trocken und problemlos, teilweise steil, nur eine kurze Stelle nass. Mein Entschluss steht fest; dort werden wir absteigen und nicht über den viel längeren Umweg via Chrüzböden.

Um 13:15h beginnen wir den Abstieg auf dem viel begangenen direkten Weg zur Aelplibahn. Es bieten sich schöne Ein- und Tiefblicke in die wilde, steinschlägige Westflanke des Vilan. Der recht steile, aber sehr gut begehbare Weg führt teilweise auf dem schmalen Grat direkt darüber. Wir kommen sehr gut voran, geniessen weiterhin die Blumanpracht, die Aussicht, die zunehmende aber nicht bedrohliche Bewölkung und treffen schon um 14:30h bei der Aelplibahn ein. Zahlreiche Leute sitzen auf der grossen Terrasse wo auch wir gut Platz mit genügendem Abstand finden und werden sofort sehr freundlich bedient. Nebst den Getränken gibts eine reichliche Auswahl an selbst gebackenen Kuchen.

Ein sehr aktiver, freundlicher Bähnler vermittelt uns Plätze im Bähnli, leider vorerst verteilt auf 3 stark verschiedene Zeiten bis 17:15 Uhr. Er bemerkt aber, wenn vorher Plätze frei würden, käme er wieder vorbei. Er verfügt über eine lange, unübersichtliche Liste von Anmeldungen, die er ständig mit Bleistift und Radiergummi nachführt. Ich komme endlich auch zu meinem Bier und einem Nussgipfel und beginne beides zu geniessen. Das Bier ist knapp halb leer, als er ruft, eine Familie komme später und wir alle könnten sofort einsteigen und zu Tal fahren. Hektik! Bier stehen lassen, Nussgipfel in den Hosensack, Rucksack holen, Maske aufsetzen, (gelingt schlecht, weil zum ersten Mal), Feuerlilien können nicht mehr fotografiert werden, einsteigen und los geht's hinunter. Um 15:15h sind wir an der Talstation. Das Postauto nach Landquart wird erst um 16:01h fahren, also warten wir halt bei der Station. Aber wir sind sehr froh, dass wir alle zusammen zurückfahren können.

In Landquart haben wir guten Anschluss, besser als im Handy angezeigt, direkt ohne Umsteigen in Sargans nach  Altstätten/Heerbrugg/St.Gallen. Wir finden nicht sofort geeignete Plätze im Zug und stehen kurze Zeit ohne Maske in der Nähe einer älteren Frau, die uns deswegen anflucht und unflätig beschimpft. Im Doppelstöcker verteilt fahren wir los. Barbara hat die Tour mit uns sehr genossen und denkt daran, von der Sektion St. Gallen zur Sektion Rhein überzutreten. Das würde ich sehr begrüssen; denn sie war in unserer Gruppe sofort bestens intgriert.

Ein herrlicher Tag bleibt in bester Erinnerung. Zwei Stunden nach meiner Heimkehr beginnt das angesagte sehr heftige Gewitter mit Starkregen. Es hat uns nicht erwischt!